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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 16

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 16 - lustigen Scharen durch Sddeutschland. Prahlend riefen sie: Unsere Rosse werden die deutschen Flsse austrinken und ihre Hufe die Städte zerstampfen, Wenn der Himmel nicht auf uns fllt und die Erde uns nicht verschlingt, wer wird uns besiegen?" Bei Augsburg stellte sich Otto mit dem Reichsheere den Feinden entgegen. Die Uu-garn wurden gnzlich geschlagen, und eine unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Die Ungarn sind spter nicht wieder nach Deutsch-land gekommen. Sie nahmen das Christentum an und gewhnten sich an friedliche Beschftigung und feste Wohnsitze. Ktto wird Kaiser. Wiederholt mute Otto mit Heeresmacht der die Alpen ziehen, um in Italien Ruhe und Ordnung herzustellen. Auf einem dieser Zge kam er mich nach Rom. / Bei dieser Gelegenheit wurde Otto vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt, und Deutschland fhrte von jetzt ab den Titel: Heiliges rmisches Reich deutscher Ration. Unter Ottos Regierung gelangten Wissenschaft und Kunst (Roswitha von Gandersheim), Handel und Gewerbe zu groer Blte. Httos Hot. Otto starb im Jahre 973 ebenfalls zu 931 einleben, dem Sterbeorte seines Vaters. Im Dome zu Magdeburg fand er seine letzte Ruhesttte. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner herrlichen Kriegs-taten und seiner ruhmvollen Regierung nannte man Otto schon bei Leb-zeiten d e n Groen". Die Kaiserin Adelheid. Ihre Kugend. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgnndische Prinzessin Im Alter von 16 Jahren vermhlte sie sich mit Lothar, dem Könige von Oberitalien Ihren Gmahl verlor sie schon nach drei Jahren, und da sie gezwungen werden sollte, gegen ihren Willen eine neue Ehe einzugehen, hatte sie viel zu leiden. Ihr Retter wurde der Deutsche Kaiser Otto I.; ihm reichte sie ihre Hand zum ehelichen Bunde und wurde Ottos zweite Gemahlin. Seine erste Gemahlin Editha hatte ihm der Tod entrissen. Adelheid als Kaiserin. Wie die Knigin Mathilde blieb auch Adel-Heid als Kaiserin einfach und bescheiden, wie jene fand auch sie ihr Glck in der Ausbung der Werke christlicher Nchstenliebe. Sie grndete Klster und Kirchen ltnd gab zu deren Ausstattung reiche Spenden. Gegen Gut-gesinnte war sie huldreich, gegen Bse unerbittlich sireuge; den Dienstboten gegenber zeigte sie eine ernsthafte Milde. Im Ess?n und Trinken war sie mig, in der Kieidnng sittsam, und wohlverdiente Lobeserhebungen machten sie nicht stolz und hochmtig Int Alter von 42 Jahren verlor sie ihren Gemahl, dem sie in inniger Liebe zugetan war. Zu dem tiefen Schmerze der seinen frhzeitigen Verlust sollten neue Trbsale hinzu kommen. Die Kaiserin Theophano, die Gemahlin ihres ltesten Sohnes Otto, verdrngte Adelheid vom kaiserlichen Hose. Sie ging nach Italien, kehrte aber schon bald zurck und war von neuem ttig, Armen und Notleidenden Hilfe und Trost zu spenden. Ahr Tod. Nachdem Adelheid auch trotz ihres hohen Alters noch die vormundschaftliche Regierung ihres Enkels, des Kaisers Ottos Iii., mit der grten Pflichttreue gefhrt hatte, verbrachte sie den Rest ihrer Lebenstage n dem Kloster Selz im Elsa, wo sie auch starb. 10. per erste Kreuzzug. 10981099. Veranlassung. Schon seit den ersten christlichen Zeiten wall-fahrteten die Glubigen fleiig uach dem heiligen Lande. Besonders

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 15

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
15 9. Htto der Groe. 936973. Persnlichkeit. Otto war eine hoheitsvolle, wahrhaft knigliche Erscheinung. Den echten Sachsen kennzeichnete das blonde Haar; ein langer Bart von gleicher Farbe fiel ihm aus seine Brnst herab. Seine Bewegungen waren rasch, sein wrdevolles, gebieterisches Auftreten verriet den Herrscher. Wie ein Lwe strzte er sich im Kampfe auf die Feinde, gegen die Unterworfenen zeigte er sich gromtig imb verzieh ihnen bereitwillig. Sein ganzes Vertrauen setzte er auf Gott; bevor er sich bei feierlichen Gelegenheiten die Krone aufsetzte, fastete und betete er. Gleich Karl dem Groen liebte er glnzende Feste und Versammlungen. Bald erschien er im Osten, bald im Westen seines Reiches, um Recht zu sprechen oder den Frieden wiederherzn-stellen. Krnung. Nach dem Tode Heinrichs wurde Otto zum Könige gewhlt und in Aachen feierlich gekrnt. Im prchtigen Zuge ging es nach der alten Kaiserstadt. Sie war aufs schnste geschmckt. Die Glocken erklangen, und Tausende von Menschen hatten sich ein-gefuuden, um den neuen König zu begren. In der Kaiserpfalz brachten die Groen des Reiches ihre Huldigung dar. Sie setzten Otto auf den Marmorthron Karls des Groen und gelobten ihm Trene und Beistand. Der Erzbischof von Mainz nahm hierauf in der Mnsterkirche die Salbung und Krnung vor. Dann fand ein herrliches Krnungsmahl statt. Die vier Herzge von Bayern und Schwaben, von Lothringen und Franken versahen hierbei die Ehrenmter (Erzmter). Der Erzkmmerer sorgte fr die knig-llchen Gemcher und ordnete das ganze Fest, der Erztrnchse be-diente die knigliche Tafel. Die Getrnke reichte der Erzmund-schenk, und dem Erz Marschall lag die Sorge fr das ritterliche Gefolge und die Pferde ob. Kmpfe gegen die Aeinde im Lande. Heinrich hatte die Herzge des Deutschen Reiches als selbstndige Fürsten betrachtet; Otto behandelte sie als seine Untergebenen, Deshalb emprten sie sich gegen ihn Er aber besiegte die widerspenstigen Fürsten, nahm ihnen ihre Herzogtmer und ubergab sie seinen Verwandten. - Unter den Emprern befand sich auch sein Bruder Heinrich. Dieser glaubte, ihm gebhre die Knigskrone. Er war nmlich geboren, als sein Vater bereits König. Otto dageqen als er noch Herzog war. Heinrich nannte sich selbst gern das Knigsk'ind seinen Bruder Otto aber verchtlich das Herzogskind. In Verbindung ""t den nnznsnedenen Herzgen trachtete Heinrich seinem Bruder soaor nach dem Leben. Dreimal kam es zur Emprung, dreimal verzieh Otto seinem Bruder, das letzte Mal im Dome zu Frankfurt a. M. am Weihnachts-morgen. Heinrich hielt jetzt Ruhe und Frieden; er stand seinem Bruder treu zur Seite und erhielt spter das Herzogtum Bayern. In der N ordmark hatten sich die Wenden emprt. Otto zog gegen sie. unter-kfdie"na runber-bie Bistmer Magdeburg. Brandenburg v" ^ M ^isvorrare nud Ansiedler verbreitete in jenen Gegen- den bald Christentum und Deutschtum. / Die Schlacht auf dem Lechsel/e. Im Jahre 955 waren die Ungarn wieder in Deutschland eingefallen. Verheerend zogen die raub-

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 20

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 20 Khtodwigs Aachfotger und die Kausmeier. Nach Chlodwigs Tode teilten seine vier Shne das Reich unter sich, doch war die Regierung eine gemeinschaftliche. Sie eroberten das sdliche Thringen zwischen Fichtelgebirge und Main, das jetzt Franken genannt wurde, zerstrten das burgundische Reich, vertrieben den letzten Rest der Westgoten aus Gallien und unterwarfen die Bayern ihrer Oberhoheit. Das Frankenreich erstreckte sich vom rmelmeer bis zu den Alpen, von den Pyrenen bis zur Elbe; es zerfiel in Anstrasien (Ostreich), Neustrieu (Westreich) und Burgund. Die letzten Merowinger waren unttige Fürsten, die ihre Zeit in Wohlleben und Miggang zubrachten. Nur einmal im Jahre erschienen sie auf einem Wagen, der mit Khen bespannt war. nach alter Sitte aus den Reichstagen, die am I.mrz abgehalten und deshalb Mrzfelder genannt wurden; sie genehmigten die gefaten Beschlsse, hielten die Truppenschau ab und nahmen die dargebrachten Geschenke in Empfang. Die Regierung des Landes berlieen sie ihren ersten Hausbeamten, den Hausmeiern (majores domus). Nach der Teilung des Reiches hatte jedes Land seinen eigenen Hausmeier. Die Hausmeier waren anfangs die obersten Beamten, die Vor-steher des kniglichen Hofes, gelangten aber unter den schwchlichen Me-rowingern zu einer solchen Macht, da sie allein das Reich fast aus-schlielich regierten. Sie fhrten das Heer an und besetzten die ffentlichen Stellen; auch die Belehnung mit kniglichen Gtern lag in ihrer Hand. Die bedeutendsten unter den Hausmeiern waren die Pippiniden. Pippin von Hvristal, so genannt nach einem Schlosse an der Maas, machte die Wrde der Hausmeier in seiner Familie erblich. Pippin, der Herzog und Fürst der Franken", war in Wirklichkeit der Herrscher des Landes; dem Könige blieben nur der Titel und die Abzeichen der knig-lichen Wrde. Karl Marten*) besiegte die Araber in der blutigen Schlacht bei Tours und Poiters (732) und rettete dem Abendlande den christlichen Glauben und die christliche Kultur. Pippin der Kleine lie sich, nachdem die Groen geistlichen und weltlichen Standes und der Papst ihre Zustimmung gegeben hatten, von dem hl. Bonisazius (?) zum Könige salben (751); den letzten Merowinger Childerich Iii. schickte er in ein Kloster. Er zog der die Alpen und stand dem Papste Stephan Iii. im Kampfe gegen die Longobarden bei. Ein Stck des eroberten Landes, das Exarchat von Ravenna und das Fusstdtegebiet *) Martell, d. h. Hammer.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Sh5r.e6$ % 54 berzeugt, da nur durch eine starke Haud Deutschland vor einer Zersplitterung in mehrere selbstndige Staaten bewahrt werden fnnte, empfahl er auf feinem Todesbette in edler Selbstverlengnuug feinen grten Kaiserkrone des nfteit Deutschen Reiches. Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger und lie ihm durch feinen Bruder Eberhard die Abzeichen der kuig-lichen Wrde die heilige Lanze, die goldenen Armbnder, den Purpur-mautel, das Schwert und die goldene Krone berbringen. Kulturzustnde unter den Meromiugeru und Karolingern. 1. Kusl'iches Leven. Die Hufer zeigten noch vielfach die einfache Bauart der frheren Zeit, doch lernten die Deutschen im Verkehr mit den Rmern den Stein-bau und die Auwendung von Ziegeln und Kalk kennen. Wesentlich in

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 74

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
74 schwren, da kein gewhlter Papst ohne Genehmigung des Kaisers ge-weiht werden sollte. Dnrch die enge Verbindung der rmischen Krone mit dem deutschen Knigtum fanden Kunst und Wissenschaft neue Anregung, und Handel und Gewerbe nahmen einen lebhasten Aufschwung; durch die Berhrung mit den italienischen (lombardischen) Stdten wurde der erste Anla znr Entwicklung der stdtischen Verfassungen in Deutsch-laud gegeben und durch die Berhrung mit Rom der religise Sinn und die kirchliche Form lebendig erhalten. Aber durch die Rmer-zge der deutschen Könige, die znr Erlangung der Kaiserwrde notwendig waren, und durch die Kmpfe um den Besitz Italiens hatte Deutschland spter viel zu leiden. 8. Ottos Tod. Nach der Rckkehr von seinem letzten Rmerzuge hielt Otto zu Quedlinburg einen glnzenden Reichstag ab. Gesandte von Rom und Constantinopel, von den Russen, Polen, Ungarn und Bulgaren erschienen, um dem mchtigen Herrscher Europas ihre Hul-diguug darzubringen. Schon bald darauf starb Otto auf fetner Pfalz zu Memleben, wo auch fein Vater fein Leben beschlossen hatte. Sein Grabmal befindet sich neben dem seiner ersten Gemahlin Editha im Dome zu Magdeburg. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner glcklichen Kriege und seiner ruhmreichen Regierung hat ihm die Nachwelt den Ehrennamen der Groe gegeben. Die Kaiserin Adelheid. 1. Trbe Tage. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgundische Prinzessin. Im Alter von 16 Jahren vermhlte sich die Jungfrau, deren Schnheit und edle weib-lichcn Tugenden gleich hoch geschtzt wurden, mit Lothar, dem König von Oberitalieu. Schon nach drei Jahren wurde ihr der Gemahl ent-rissen; sein Tod sollte der Anfang einer langen Kette von Mhfalen und Leiden aller Art sein. Nach dem Tode Lothars hatte sich Berengar, der Markgras von Jvrea, zum König von Italien gemacht. Er wollte Adelheid zwingen, seinen Sohn zu heiraten, denn aus diese Weise hoffte er feine Herrschaft zu befestigen. Adelheid schlug die dargebotene Hand aus, und Berengar beschlo deshalb, die junge Knigin, die durch Klugheit, Schnheit und unbescholtene Sitte die Herzen des Volkes gewonnen hatte, zu verderben. Zugleich mit seinem ehrlosen Weibe berschttete er sie in der entehrend-sten Weise mit Beleidigungen, beraubte sie ihres Eigentums und ihrer

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 75

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
75 Kleinodien, lie sie zu Como ergreifen und wie eine gemeine Verbrecherin in einen schauerlichen Kerker werfen, wo sie die rgsten Mihandlungen erduldet haben soll. Von hier wurde sie spter auf eine Burg am Garda-See geschleppt, wo sie vier lange Monate in einem grauenhaften Gefng-nisse schmachten mute. Nur eine treue Kammerfrau und ihr Hofkaplan hatten Zutritt zu ihr und trsteten sie in diesen Tagen ihrer tiefsten Er-niedrignng und unsglichen Leiden. 2. Ihre Flucht und Rettung. Angeregt und ermutigt durch den Bischof Adelhard von Reggio in Oberitalien, der ihr einen sicheren Auf-enthalt versprochen hatte, fate Adelheid den Entschlu, zu entfliehen. Dnrch einen Gang, der uuter der Mauer ihres Kerkers herfhrte, ge-langte sie ins Freie. Im Dunkel der Nacht und auf einsamen Wegen, begleitet von ihren treuen Gefhrten, suchte sie ihr Ziel zu erreichen. Bei Tage verbargen sie sich in Hhlen und Grotten, in Wldern und Feldern, um den Hschern, die ihnen bereits auf der Ferse folgten, zu entrinnen. Von Hunger gepeinigt und gnzlich erschpft durch die an-strengende und aufregende Flucht, gelangten sie, wie durch ein Wunder gerettet, zum Bischof Adelhard nach Reggio. Er lie die schwer geprfte Frau von einer gewasfneten Schar abholen, ging ihr selber entgegen und berwies ihr das feste Schlo Canossa als sicheren Wohnsitz. 3. Adelheid als Kaiserin. Auch Otto I. hatte von den Be-drngnissen und Leiden der Knigin Adelheid gehrt, und da seine erste Gemahlin Editha gestorben war, beschlo er. die junge Frstin, von deren Anmut, Liebenswrdigkeit und edlen Sitten er gehrt hatte, zu be-freien und ihr dann feine Hand und seinen Thron anzubieten. Aus diese Weise hoffte er auch, sich des italischen Knigreiches zu bemchtigen und dann das abendlndische Kaisertum wieder aufrichten zu knnen. Mit Heeresmacht zog Otto der den Brenner, gelangte glcklich nach Italien, wo er als Befreier von der Herrschaft Berengars empfangen und begrt wurde. Die.stdte Oberitaliens ffneten ihm freiwillig ihre Tore, das deutsche Heer drang, ohne Widerstand zu siudeu. immer weiter vor, Berengar floh wie ein gehetztes Wild davon, und selbst seine Hauptstadt Pavia konnte ohne Schwertstreich genommen werden. Otto war in Wirklichkeit Herr in Italien, und von Pavia aus sandte er eine Gesandtschaft, ausgerstet mit den reichsten Geschenken, nach Ca-nossa und lie um Adelheids Hand werben. Adelheid, die in dem Könige ihren Erretter ehrte, war gern bereit, ihni ihre Hand zum ehelichen Bnnde zu reichen. Otto lie die junge Knigin, die er aus der Tiefe des Elends zu der glnzendsten Stellung erheben wollte, Von seinem Bruder Heinrich als Brautfhrer und einer kniglichen Leib-

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 78

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 78 Der schwrmerisch angelegte König trug sich mit dem Gedanken, das alte rmische Weltreich wieder auszurichten, und das gldene Rom" zu seiner Residenz zu machen; buch die Rmer ntigten ihn, die Stadt zu verlassen. Er starb im Angesichte Roms auf einem nahe gelegenen Kastell; in Aachen wurde er seinem Wunsche gem beigesetzt.') Unter seiner Regierung wurde Bruuo, ein Verwandter Ottos I,, als Gregor V. bei-erste deutsche Papst.2) Ihm folgte fein Lehrer Gerbert als Papst Sylvester 11. 3. Heinrich 11., der Heilige (10021024), war cht Vetter Ottos Iii.; fast feine ganze Regiernngszeit ist mit Kmpfen allsgefllt. Die unbotmigen Vasalleil warf er mit starker Hand nieder und sand hierbei an den Bischfen und bten eine krftige Sttze. Im W eiche war sein Streben hauptschlich baranf gerichtet, geordnete N echtszustude zu schaffen und den Landfrieden zu erhalten. Jll Italien, wo es wiederholt zu Ausstnden kam, behauptete er siegreich die Kaiserrechte gegeil Griechen nnb A rab er und schmckte sich mit der lombard ischen Knigs-nnd der rmischen Kaiserkrone, der er den Reichsapfel hinzufgte. Bh m e n brachte er wieber an das Reich, doch den Polen mute er die Lausitz als deutsches Lehen lassen, wodurch der Germanisierung des Ostens vorlufig ein Damm entgegengestellt wurde. Heinrich gab den Plan Ottos Iii., ein Weltreich zu grnden, ans. strebte vielmehr wie Heinrich der I. nach erreichbaren Zieleu. Gleich seiiler Gemahlin Kunigunde war er fromm und mildttig und grndete Klster und Kirchen. Er stiftete das Bistum Bamberg zur Ausbreitung des Christentums iit bcu Gegenben des Fichtelgebirges, machte Bamberg zu feinem Lieblingsfitze und schmckte bic Stadt mit einem prchtigen romanischen Dome, in bcm er nebst seiner Gemahlin feilte letzte Ruhesttte fand; beide ftnb von bcr Kirche heilig gesprochen. Mit Heinrich Ii. erlosch das schsische Kaiserhans. " ' - 1 ' ''' * .u ,, t ' h V o,ii ;'f r-;- Die Kaiserin Theophano. 1. ^Ijrc Vermhlung. Kaiser Otto I. wnschte seinen Sohn Otto mit Theophailo, bcr schnen und gut begabten Tochter des griechischen Kaisers, zu vermhlen; als Heiratsgut hoffte er bic Besitzungen bcr Griechen in Unteritalien an sein Haus zu bringen und zugleich infolge ') Vergleiche Platens Gedicht: Klagelied Kaiser Ottos Iii." 4) Er war der Sohn des Herzogs Otto von Krnten.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
79 der Familienverbindung eine Anerkennung seiner Wrde als Kaiser von seiten des Hofes zu Byzanz herbeizufhren. Nachdem Otto das Jawort der kaiserlichen Prinzessin und ihres Vaters fr seinen Sohn Otto erhalten hatte, sandte er eine erlauchte Gesandtschaft noch Constantinopel, um die Braut wrdig heimzuholen. Unter den vielen kostbaren Geschenken, die Theophano mit nach Deutsch-laud brachte, befand sich auch der Leichnam des hl. Pantaleon, der nach Cln berfhrt wurde. Vom Papst selber wurde in St. Peter zu Ron: die Ehe des hohen Brautpaares eingesegnet und hierauf mit der grten Pracht und unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert; fast alle Fürsten Deutschlands waren zu dem seltenen Feste der die Alpen gekommen. 2. Die Gemahlin. Theophano war nicht blo schn und von ein-nehmenden Sitten, sondern auch von groem Verstnde und der Rede im seltenen Mae mchtig. Sie besa vollstndig das Herz ihres Gemahls, und neben der Mutter gewann sie allmhlich eine groe Macht auf das Gemt des jungen Kaisers. Die junge Frau von einem krftigen, fast mnnlichen Geiste feffelte ihren Gemahl je lnger, desto mehr, doch bei dem deutschen Volke hat sie sich niemals eine rechte Gunst erworben. Man bewunderte mehr die Frstin, die vom fernen Byzanz neuen Glauz und uugekauute Geusse dem Uande zugefhrt hatte, als da mau fr sie Zuneigung empfand. Die schlimmen Sitten des Hoses zu Coustau-tiuopel, wo ppiges Leben und beispiellose Pracht herrschten, legte man auch ihr bei, wenn auch mit vollem Unrecht. 3. Die Zeit ihrer vormundschaftlichen Regierung. Nach dem Tode ihres Gemahls bernahm sie sr ihren minderjhrigen Sohn die vormundschaftliche Regierung, die sich fr sie als Griechin von Geburt um so schwieriger gestaltete, je grer die Kluft war, die die Entwicklung der lateinischen Christenheit von dem religisen und politischen Leben der Griechen seit Jahrhunderten trennte; dazu entbehrte Theophano vllig die Anhnglichkeit des Volkes, und berdies wurden in ungerechtfertigter Weise die schlimmsten Gerchte der sie ausgestreut. Aber Theophano nahm mit Mut und Vertrauen auf Gott die schwere Brde auf ihre Schultern. Fest war sie entschlossen, alle Rechte, die die Otto neu gebt, fr sich und ihren Sohn in Anfprnch zu nehmen. Mit mnnlicher Entschlossenheit ergriff sie die Zgel der Regierung, die sie sieben Jahre lang in rhmlicher Weise gefhrt hat. Sie ordnete die Verhltnisse in den wendischen Marken, nahm die Rechte Deutschlands bei der Erhebung der Capetinger wahr, und in Italien, besonders in Rom, sorgte sie dafr, da der kaiserliche Name nicht ver-

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 116

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
116 Feier der Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, stattfand. Die Erwerbung Unter-italiens bahnte die Weltmachtstellung der Hohenstaufen an, sie war aber auch die Ursache lauger, blutiger Kmpfe. .>. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Friedrich Barbarossa fand auf dem dritten Kreuzzuge in den Fluten des Saleph in Kleinasien seinen Tod. Aber in Deutschland wollte man nicht glauben, da der groe Kaiser gestorben sei. Die Volkssage versetzte ihn in den Kyss-hnserberg, wo er, umgeben von seinen Rittern, des Augenblicks wartet, sein Zauberschlo zu verlassen und des Reiches Macht und. Herrlichkeit wiederherzustellen.') Wegen feiner glnzenden Persnlichkeit, sowie zhen Ver-fechtung der groartigeu Idee des rmisch-deutschen Kaiser-tums und seines tragischen Todes ist Friedrich I. der Liebling des deutschen Volkes geworden. Heinrich Vi. (1190 1197). Von seinem Vater hatte Heinrich Kraft und Mut und Sinn fr Kunst und Wissenschaft, nicht aber den Adel der Gesinnung geerbt; er war herrschschtig und hart, und bei Beseitigung von Hindernissen' scheute er selbst vor Grausamkeiten nicht priu-f. Auch in der ueren Erscheinung glich er seinem Vater nicht; er war von schwchlichem Krper und den ritterlichen Knsten nicht sonderlich zugetan. Mit Heinrich dem Lwen, der schon bald nach dem Tode Barbarossas eidbrchig aus seiner Verbannung zurckkehrte, shnte er sich ans, um sr feine weiteren Unternehmungen freie Hand zu haben. Er zog nach Italien, um das Erbe seiner Gemahlin, das Knig-reich Neapel und Sizilien, in Besitz zu nehmen und ein sizilisches Erbreich zu errichten. Die Grausamkeiten, die er sich dort bei der Unterwerfung seiner Gegner zu schulden kommen lie, werfen einen dunklen Schatten auf sein Leben. In Palermo schmckte er sich mit der nor-mannischen Knigskrone und machte sich zum Herrscher von ganz: Italien; er ist der einzige Kaiser, der der Italien geherrscht hat. f*'< - K ') Vergleiche Rnckerts Gedicht: Barbarossa" und Geibels: Friedrich Notbart." Ein altes Volkslied singt: Hinrik de Lenw' und Albrecht de Bar, Dartho Frederik met dein roden Haar, Dat waren dree Herren, De knnden de Welt verfemt."

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 118

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Otto Iv. wurde jetzt allgemein anerkannt; er zog nach Italien und wurde vom Papste zum Kaiser gesalbt. Als er aber zur Unter-werfung Unteritaliens schritt, das Friedrich, Heinrichs Vi. Sohn, als Lehnsgut des Papstes besa, wurde er mit dem Banne belegt. Von den deutschen Fürsten verlassen, zog sich Otto auf seine Erb-guter zurck, wo er schon nach wenigen Jahren starb. Noch zu Leb-zeiteu Ottos whlten die deutschen Fürsten den Staufen Friedrich Ii. zu seinem Nachfolger. Friedrich Ii. (1215-1250.) 1. Seine Persnlichkeit. Schn gewachsen, ein Bild der Kraft und Mnnlichkeit, war Friedrich Ii. gleich seinem Ahnen Friedrich Barbarossa, dem er an Gestalt und Bildung des Gesichtes in auf-fallender Weise glich, ein Herrfcher von hoher Begabung, groer Willeus-kraft und feiner Bildung, die er dem Einflsse seines groen Lehrers, des Papstes Innozenz Iii., verdankte. Er kannte die klassische und arabische Literatur, war ein Freund der Naturwissenschaften, und als echter taufe liebte er die edle Sangeskunst, die er auch selber ausbte; seine noch erhaltenen Lieder gehren zu den ltesten, die die italienische Sprache besitzt. Gleich beut ersten Friedrich war er gewandt in der Fhrung der Waffen und tapfer als Krieger, bertraf ihn aber an staatsmnnischer Begabung. Als Italiener von Geburt und Erziehung hing er mehr au Welschland als an Deutschland. 2. Sein Kreuzzug. Bei seiner Krnung zu Aachen hatte Friedrich l l. ' einen Krenzzng gelobt, aber nach dem Tode des mchtigen Papstes Innozenz Iii. hielt er sein Wort nicht und verschob die Ausfhrung seines Versprechens von Jahr zu Jahr. Friedrich sammelte zwar ein Heer in Unteritalien, doch als eine Seuche ausbrach und auch er ans das Krankenlager geworfen wurde und zurckkehrte, wurde er in den Bann getan, weil der Papst die Krankheit des Kaisers nur fr einen Vorwaud hielt, die Ausfhrung des Krenzznges zu vereiteln. Obgleich noch gebannt, unternahm Friedrich dann doch im Jahre 1228 einen Zug nach dem heiligen Lande. A. Sein Streit mit den lombardischen Stdten und dem Papste. Das Hauptstreben Friedrichs war darauf gerichtet, Italien zum Mittelpunkte seiner Herrschaft zu machen. Seine Erblande mtterlicherseits, Neapel und Sizilien, der die der Papst die Oberlehnshoheit beansprnchte, betrachtete er als sein unabhngiges Eigentum, und die lombardischen Städte, die ihm die Huldigung
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